Brigitte-Diät: Ein ausgefeilter Klassiker

Eine Diät von einer Frauenzeitschrift? Auf den ersten Blick wirkt das nicht besonders vertrauenserweckend. Kann denn eine Diät, die zwischen Selfie-Tipps und Horoskopen abgedruckt ist, wirklich zu gebrauchen sein? Doch bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Brigitte-Diät als durchaus ernstzunehmende Ernährungsweise, die nicht grundlos viele Fans hat. Gleichzeitig handelt es sich bei ihr um ein wahres Urgestein, denn ins Leben gerufen wurde sie schon 1969! Seitdem wurde die Diät mehrfach überarbeitet und dabei immer wieder den aktuellsten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft angepasst, wobei die Entwickler sogar mit Ärzten und Universitäten zusammenarbeiten. Selbst die Diät-Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden eingehalten! Wir stellen euch die Diät vor und zeigen ihre Vor- und Nachteile auf.

Wie funktioniert die Brigitte-Diät?

Der zentrale Pfeiler der Brigitte-Diät ist eine ausgewogene und leichte Mischkost, die aus frischen Zutaten selbst zubereitet wird. Zu diesem Zwecke gibt es eine Unzahl von Rezepten, die sich in den Zeitschriftausgaben, auf der Website oder auch in eigens hierfür veröffentlichten Büchern finden. Hier findet sich auch jeweils die Kalorienzahl, so dass nicht viel gerechnet werden muss. Für Kochfaule ist die Diät allerdings beileibe nicht geeignet. Alle anderen können sich aber über eine Diät freuen, die ohne strikte Verbote auskommt und in der nicht gehungert werden muss. Zwar erfordert die Brigitte-Diät ein wenig Zeit, um sich mit den Prinzipien vertraut zu machen, mit etwas Übung geht dann aber alles gut von der Hand. 

Grundsätzlich orientiert sich die Brigitte-Diät an einer täglichen Kaloriengrenze von 1200 Kalorien. Bei Männern und Sportlichen liegt diese Grenze etwas höher. Außerdem sollten pro Tag nicht mehr als 40 Gramm Fett aufgenommen werden. Das klingt zwar nach wenig – die Portionen sind aber groß genug, dass niemand hungern muss. Pro Woche ist auch eine gewisse Menge kleiner Sünden, zum Beispiel ein wenig Schokolade, erlaubt. Ein wenig Sport sollte außerdem jeder Diätwillige treiben, da macht auch diese Diät keine Ausnahme. Ansonsten richtet sich die Brigitte-Diät nach vier Grundregeln: 

  1. Die Stundenformel:  Um in Ruhe Fett verbrennen zu können, braucht der Stoffwechsel Pausen zwischen den Mahlzeiten. Zwischen den Mahlzeiten sollten deshalb etwa vier Stunden liegen, in denen auch nicht genascht wird. Auch süße oder fettige Getränke sind tabu. Wasser, ungesüßter Tee oder etwas Kaffee sind hingegen bestens geeignet! Die Pause zwischen Abendessen und Frühstück sollte mit etwa 10 Stunden noch länger sein – was aber gut zu schaffen ist, da man ohnehin nicht mit vollem Magen ins Bett gehen sollte. Für jene, die das Naschen gar nicht lassen können, gibt es allerdings auch spezielle leichte Snack-Rezepte. 
  2. Die Kalorienbremse: Um abzunehmen, müssen Kalorien eingespart werden. Gleichzeitig ist es allerdings enorm wichtig, dass der Abnehmwillige auch gut gesättigt ist, denn andernfalls frohen Heißhungerattacken! Die Lösung dieses Problems liegt in den so genannten Kalorienbremsen. Das sind einerseits sättigende Lebensmittel, andererseits aber auch Lebensmittel mit einer geringen Kalorienmenge pro Gramm. Das kann alles sein, was wenig Fett und viel Wasser enthält: beispielsweise Gemüse, mageres Fleisch und einige Obstsorten. So entstehen Mahlzeiten, die kalorienarm und doch sättigend sind – und die es damit auch leicht machen, die bereits erwähnte Stundenregel einzuhalten.
  3. Der Fatburn-Kick: Wer schon einmal die Schlank im Schlaf-Diät ausprobiert hat, kennt dieses Prinzip schon: Auch im Schlaf verbrennt der Körper Fett. Am besten funktioniert das, wenn er abends reichlich Eiweiße zugeführt bekommt, denn aus ihnen kann der Körper kein Fett machen. Er muss also an seine Fettreserven. Aus Kohlenhydraten hingegen entstehen schnell Fettpolster. Die Brigitte-Diät sieht deshalb für den Abend Gerichte mit vielen Eiweißen und wenig Kohlenhydraten vor. Geeignete Rezepte sind entsprechend markiert.
  4. Slow Carbs: Die neueste Grundregel der Brigitte-Diät ist seit 2012 in Kraft und dreht sich um die sogenannten Slow Carbs. Dabei handelt es sich um Kohlenhydrate, die zu den Ballaststoffen zählen und beispielsweise in Vollkornprodukten vorkommen. Sie verschaffen ein langes Sättigungsgefühl und lassen – anders als normale Kohlenhydrate – den Blutzuckerspiegel nicht hochschnellen. Das ist wichtig, weil ein hoher Blutzuckerspiegel den Fettabbau behindert. 

Ein Coach für ideale Ergebnisse

Für jene, die einen Rundum-Service wollen, bietet Brigitte auch einen kostenpflichtigen Diät-Coach an. Dieser stellt nicht nur einen individuellen Sportplan zusammen, sondern schlägt auch passende Rezepte zum individuellen Essverhalten vor. Außerdem können nach Auswahl der Rezepte Einkaufslisten erstellt werden.

Fazit: Eine gesunde Diät auf wissenschaftlicher Basis 

Die Brigitte-Diät überrascht im positiven Sinne! In ihrer wissenschaftlichen Aktualität liegt auch ihr größter Vorteil: Sie greift zum Abnehmen dort ein, wo es für den Körper natürlich und gesund ist. Im Gegensatz zu Crash-Diäten ist die Brigitte-Diät deshalb problemlos über einen längeren Zeitraum durchführbar und hat sogar das Potenzial zur langfristigen Ernährungsumstellung. Wenn die Grundprinzipien erst einmal verinnerlicht sind, können auch mit relativ wenig Aufwand eigene Rezepte erfunden werden. Für den Anfang allerdings ist der Nutzer an das Angebot und den Kauf der Brigitte-Produkte gebunden, was auch den größten Nachteil der Diät darstellt. Wer das zusätzliche Geld investieren will, erhält mit dem Brigitte-Coach außerdem ein nützliches kleines Hilfsmittel für den Diät-Alltag.


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