Die Max-Planck-Diät: Strikter Plan mit Risiken

Schon der Name dieser Diät schindet mächtig Eindruck. Eine Diät, die den Namen eines der bekanntesten Wissenschaftler trägt – das klingt nach einem wissenschaftlich fundierten und sicheren Vorgehen! Der Eindruck täuscht allerdings, denn die 1986 aufgekommene Diät hat mit dem Wissenschaftler Max Planck rein gar nichts zu tun. Der dürfte als Physiker übrigens bestenfalls am Rande mit Ernährung zu tun gehabt haben. Im Gegenteil distanziert sich das medizinische Max-Planck-Institut sogar ausdrücklich von der Diät. Wer sie und ihren Namen tatsächlich entwickelt hat, ist bis heute nicht bekannt. Die Versprechen der Max-Planck-Diät klingen allerdings auch ohne einen berühmten Erfinder verlockend: Bis zu 9 kg sollen in zwei Wochen verloren gehen, wenn man sich bloß an den fest vorgegebenen Diätplan hält. Außerdem soll man danach ganze drei Jahre nicht mehr zunehmen. Doch wie genau funktioniert diese Diät, was sagt die Wissenschaft dazu und wie gut lässt es sich damit abnehmen

Zwei entbehrungsreiche Wochen

Was die Max-Planck-Diät so verlockend macht, ist nicht zuletzt ihre Unkompliziertheit. Hier muss weder gerechnet, noch auf Nährwerte geschaut werden. Alles, was der Diätwillige tun muss, ist, sich genau an den fest vorgegebenen Ernährungsplan zu halten. Und der hat es in sich: Zum Frühstück etwa gibt es mit wenigen Ausnahmen nicht mehr als schwarzen Kaffee und ein trockenes Brötchen. Das Mittagessen besteht aus mageren und eiweißreichen Mahlzeiten auf der Basis von Fisch, Gleisch, Geflügel, Salat oder Ei. Zum Abendessen sieht der Diätplan ebenfalls Fleisch und Salat vor, einmal wöchentlich darf aber auch ein Joghut mit Obst gegessen werden. Mehr gibt es nicht: Keine Snacks, keine süßen Getränke, keine Milch. Insgesamt ist die vorgegebene Ernährung also sehr eiweißreich, verzichtet dafür aber beinahe komplett auf Kohlenhydrate. Wer die Max-Planck-Diät machen will, darf sich also auf zwei harte Wochen einstellen. Dafür soll laut dem Diätentwickler allerdings auch eine langfristige Änderung des Stoffwechsels herbeigeführt werden, die ein Zunehmen nach Diätende effektiv verhindert. 

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Wie alle Crashdiäten ist auch die Max-Planck-Diät nicht ohne Risiken. So verwundert es nicht, dass Wissenschaftler die gesundheitlichen Gefahren solch einer Ernährung hervorheben: Die tägliche Kalorienzufuhr von etwa 500 kcal etwa führt ihrer Aussage nach zwar durchaus zu einer Abnahme, doch der Körper schaltet durch die Extrembedingungen in eine Art Notfallmodus. Sobald wieder auf eine normale Ernährung umgeschwenkt wird, droht also der Jojo-Effekt. Eine Stoffwechselveränderung über Diäten, die drei Jahre lang das Zunehmen verhindert, ist außerdem schlicht unmöglich. Darüber hinaus kann die extrem eiweißreiche und unausgeglichene Nährstoffzufuhr zu Mangelerscheinungen führen, die die Gesundheit deutlich belasten. Dies gilt insbesondere für Vitamine, die durch das wenige Obst und Gemüse in viel zu geringer Menge zugeführt werden. Zu viel Eiweiß wiederum belastet die Nieren. Der Kohlenhydratmangel kann außerdem zu Konzentrationsschwierigkeiten führen, denn das menschliche Gehirn wird normalerweise vor allem mit Kohlenhydraten beschrieben und muss sich erst umgewöhnen. Nicht zuletzt kann der tägliche Kaffeekonsum auf beinahe nüchternen Magen auch empfindlich auf denselbigen schlagen – zumal ein Zuviel an Koffein ohnehin als schädlich gilt.

Unser Fazit: Kurzfristige Abnahme mit Nebenwirkungen

Die Max-Planck-Diät ist erfrischend simpel. Wer zum Abnehmen einfach nur einen Plan an den Kühlschrank hängen und ihn ohne viel Federlesens befolgen möchte, wird sich in dieser Diät wiederfinden. Durch den strikten Plan ist außerdem eine Gewichtsabnahme sicher– ob es tatsächlich die versprochenen neun Kilo sind, dürfte sich von Fall zu Fall unterscheiden. Diese rapide Abnahme ist allerdings teuer erkauft, denn der einseitige und unausgewogene Speiseplan kann den Körper enorm belasten. Wer nicht über eine robuste Gesundheit verfügt oder einen empfindlichen Magen hat, sollte sich also eher für eine andere Diät entscheiden und grundsätzlich von Crashdiäten eher absehen. Durch die Extrembedingungen, die der strenge Diätplan schafft, ist ein Jojo-Effekt leider sehr wahrscheinlich.


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